Die Hallen-Europameisterschaft 2017 in Belgrad / SRB war zweifelsohne der Höhepunkt der diesjährigen Hallen-Saison. Dementsprechend waren meine Ziele und Erwartungen relativ hoch. Auch wenn ich noch nicht den erhofften Ausreißer bis dahin hatte, so konnte ich bis zu diesem Zeitpunkt das EM-Limit fünfmal unterbieten. Dadurch standen die Chancen auf das Erreichen des Halbfinales ziemlich gut.
Doch am ersten Wettkampftag sollte alles anders kommen: Disqualifikation im Vorlauf wegen Fehlstart!
Und damit nicht genug, sah ich mich doch als Opfer entweder fehlerhafter Startblöcke oder zweifelhafter Entscheidungen des Kampfgerichts. Meine Sicht der Dinge wurde sogar am nächsten Tag noch bestätigt, nachdem im Finale bei zwei offensichtlichen Fehlstarts zugunsten der Athletinnen entschieden und keine der Athletinnen disqualifiziert wurde. In meinem Heat dagegen wurde ich gleichermaßen mit meiner Konkurrentin, die auf der Bahn neben mir deutlich früher gezuckt hatte, aus dem Bewerb ausgeschlossen.
Diese Art des Scheiterns war eine herbe Enttäuschung an diesem Tag für mich. Hinzu kommt, dass für das Erreichen des Halbfinales bereits eine Zeit von 8,24s, welche ich in dieser Saison 5–mal (!) gelaufen bin, gereicht hätte. Sogar die notwendige Zeit für das Finale von 8,15s war ich in dieser Saison bereits gelaufen.
Aber so ist es nun mal im Leistungssport, manchmal gehören Enttäuschungen und Niederlagen einfach dazu. Dann gilt es, sich abzuschütteln, wieder aufzustehen, den Blick und Fokus nach vorne zu richten und weiter zu kämpfen. Denn die nächsten Chancen werden kommen.
Für mich bedeutet das, dass ich noch im März für 5 Wochen nach Jamaica ins Trainingslager fliege. Dort werde ich in der Wärme weiter an meiner Form für den Sommer arbeiten und am Ende noch stärker zurückkommen.