Nach meiner erfolgreichen Einbürgerung im Juli 2015 stand die Saison 2016 ganz im Zeichen der erstmaligen Teilnahme an internationalen Meisterschaften für mein (nun auch offizielles) Heimatland Österreich. Der Terminkalender war durch die Hallen-WM, Freiluft-EM sowie den Olympischen Spielen mit Highlights voll gespickt und somit waren meine Motivation und Ziele dementsprechend hoch.
Dank verbesserter Trainingsbedingungen wie beispielsweise meinem dreiwöchigen Trainingslager in Südafrika im Dezember konnte ich mich nahezu optimal auf die Hallensaison vorbereiten. Umso größer war dann dennoch die Ernüchterung nach den ersten Hallenwettkämpfen, in welchen ich leider noch nicht ganz mein Potential ausschöpfen konnte. Doch pünktlich zu den Österreichischen Meisterschaften erlangte ich meine Topform zurück und konnte mir die Titel über 60m sowie meiner Paradedisziplin, den Hürden, sichern. Damit einher ging auch die Nominierung für die Hallen-WM in Portland/USA, meinen ersten internationalen Meisterschaften für Österreich. Als einzige Österreich vertretende Athletin reiste ich an die US-Westküste und versuchte dort, all die neuen Eindrücke zu verarbeiten und meine bestmögliche Leistung zu zeigen. Platz 13. bei meiner ersten WM mit einer ansprechenden Zeit von 8,25s war ein riesen Erfolg für mich!
So trat ich direkt im Anschluss die Reise ins sonnige Florida an, um dort weiter an meiner Wettkampfform für die Sommersaison zu arbeiten, was sich letztlich als die Grundlage für eine erfolgreiche Freiluftsaison herausstellen sollte. Das Training bei ausschließlich Top-Bedingungen (warme Temperaturen und Rückenwind) führte dazu, dass ich bereits im ersten Wettkampf in Clermont/USA in einer Zeit von 13,04s um lediglich 4 Hundertstelsekunden an meinem großen Ziel, dem Olympialimit, vorbeischrammte.
Mit diesem Selbstvertrauen im Gepäck trat ich die Heimreise nach Europa an, wo schon nach kurzer Zeit die nächsten nationalen und internationalen Wettkämpfe auf mich warteten. In diesen konnte ich ein ums andere Mal meine Leistung abrufen, die EM-Norm von 13,30s allein 12-mal unterbieten und meine persönliche Bestleistung auf 13,11s herunterschrauben. Leider blieb mir am Ende trotzdem das große Ziel von Olympia verwehrt, da ich die international geforderte Norm von 13,00s nicht erbringen konnte.
Doch bereits kurz darauf bestand mit dem nächsten Highlight, der EM in Amsterdam, die Möglichkeit, sich über diese vermeintliche Enttäuschung hinweg zu trösten. Es war eine Genugtuung, bei dieser außerordentlich gut organisierten Veranstaltung am Start stehen zu dürfen und am Ende mit dem Einzug ins Semifinale sogar mein erklärtes Ziel souverän erreicht zu haben.
Nach der EM steuerte meine Wettkampfsaison bereits auf das Ende zu, da aufgrund der bevorstehenden Olympischen Spiele kaum noch Wettkämpfe stattfanden.
Jedoch ein Highlight hatte die Saison noch für mich parat: Die Österreichischen Meisterschaften in meinem Heimstadion Salzburg-Rif, wo ich als Lokalmatador natürlich meiner Favoritenrolle gerecht werden wollte. Mit dem Titel über 100m Hürden, dem 2. Platz über 100m und dem 3. Platz mit der 4x100m Staffel konnte ich am Ende sogar einen kompletten Medaillensatz mit nach Hause nehmen und meine überaus erfolgreiche Saison krönen.
An dieser Stelle gebührt auch jedem mein Dank für die große Unterstützung in den letzten Jahren, ohne diese all die Erfolge nicht möglich gewesen wären.
So bleibt für mich am Ende nur noch der Blick in die Zukunft auf das Jahr 2017, in welchem ich mir erneut hohe Ziele gesteckt habe, nämlich endlich die Schallmauer von 13,00s durchbrechen und in die Weltspitze vordringen will.