Nach einem letzten Formtest bei einem internationalen Meeting in Tschechien am 05.03. ging es dann am 10.03. endlich los nach Portland. Unser Mini-Team bestehend aus Philipp, Alina, Benni und mir kam nach 20h Reisezeit über Wien und Washington zur Ortszeit am Abend im Hotel an. Die ersten Tage standen ganz im Zeichen der Gewöhnung an die 8h Zeitumstellung, was ich von meinen bisherigen Reisen zu Wettkämpfen noch nicht kannte.
Nach drei Tagen hatte ich mich jedoch sehr gut daran gewöhnt und konnte mich in einem gewohnten Tagesablauf auf den Wettkampf vorbereiten. Dabei standen in erster Linie Trainingseinheiten und Physiotherapie auf dem Programm. Zu meinem Glück war mit Benni der Physiotherapeut meines Vertrauens mit an Bord, was zusätzlich ein gewohntes Umfeld erzeugte.
Trotzdem stieg natürlich mit zunehmender Zeit die Anspannung vor meinem bisher größten internationalen Auftritt meiner Karriere. Ich versuchte, mich auf nicht zu sehr von all dem Rummel und Organisatorischem beeinflussen zu lassen, was jedoch nicht immer leicht war. Die Freude auf den Start war dennoch ungebrochen.
Und so passte es auch gut ins Bild, dass zwei Tage vor dem Wettkampf die Vorläufe aus dem Programm genommen wurden und gleich mit den Semifinals begonnen wurde. Da wusste ich natürlich, dass ich über mich hinaus wachsen müsste, um das Finale der besten acht erreichen zu können. Dennoch versuchte ich, mich dadurch nicht in meinen Zielen zu beschränken und konzentrierte mich darauf, meine Leistung zu bringen.
Ich wurde in den starken zweiten Vorlauf gemeinsam mit den späteren Medaillengewinnerinnen Nia Ali (USA) und Tiffany Porter (GBR) sowie der Weltmeisterin von Peking Danielle Williams gelost, was eine mögliche Finalteilnahme zusätzlich erschwerte, da sich nur die zwei Besten aus jedem Semifinale + zwei Zweitschnellsten qualifizierten.
Ich erwischte einen sehr guten Start und war direkt überrascht, dass ich bei der ersten Hürde mit allen anderen gleich auf lag. Dies war vielleicht auch der Grund, warum ich danach etwas in mein gewohntes Muster verfiel und den Anschluss zu den Spitzenläuferinnen nicht halten konnte. Trotzdem gelang es mir in 8,25s meine bisherige Saisonbestleistung (8,24s) zu bestätigen, was für mich unter diesen Umständen ein großer Erfolg ist. Umso erfreulicher war es, dass ich einige Konkurrentinnen, die bessere Saisonbestleistungen aufzuweisen hatten, hinter mir lassen konnte und so den 13. Gesamtrang bei meiner ersten Weltmeisterschaft für Österreich erreichen konnte.
Portland war für mich ein Erlebnis der besonderen Art, bei welchem ich viele Erfahrungen sammeln konnte, die mich auf meinem Weg nach vorne bringen. Der 13. Platz steigert meine Motivation noch zusätzlich, im anstehenden Trainingslager alles dafür zu tun, um für die anstehenden Aufgaben in der Freiluftsaison in Topform zu sein und mir meinen Traum von der Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio zu erfüllen.